13 sichere Tipps für mehr Durchsetzungsstärke

„Puh, ich müsste auch mal lernen, mich besser durchzusetzen.“ So, oder so ähnlich reagiert ungefähr jede zweite Frau, der ich von meiner Arbeit als Kommunikationstrainerin erzählen. Das Thema Durchsetzungsstärke steht also ziemlich hoch im Kurs: Fast jede will es, aber kaum eine Frau weiß, wie sie das anstellen soll. Vielleicht geht es dir ähnlich. Du weißt genau, an welcher Stelle du deine Ideen, deine Wünsche, deine Ziele besser durchsetzen möchtest. Aber du weißt einfach nicht wie.  Dann sind diese Tipps hier wie gemacht für dich: Einfache, praktische Übungen, die dir helfen, sofort mehr Durchsetzungsstärke zu gewinnen. 

  1. Glaub daran

Die Einstellung, mit der du in einen Termin gehst, hat großen Einfluss darauf, wie das Gespräch verläuft: Du glaubst, dein Kunde zahlt den Preis nicht? Dann wird er sehr wahrscheinlich auch nicht kaufen. Du glaubst, dein Chef lässt sich nicht überzeugen? Dann wirst du ihn sehr wahrscheinlich nicht überzeugen. Wichtig deshalb: Glaub selbst an das, was du durchsetzen willst. Du hast Zweifel? Das ist vollkommen normal. Was dann am besten hilft: Sammle Beweise dafür, warum es klappen wird. Sammle Beweise dafür, warum deinem Kunden der Preis wert ist oder warum dein Chef zustimmen wird.

  1. Sei selbst überzeugt

Ich weiß das aus eigener Erfahrung: Etwas durchzusetzen, von dem man nicht 100% überzeugt ist, fühlt sich echt zäh an und wird ein Kraftakt. Wenn du also selbst nicht 100% überzeugt bist, von deiner Idee, deinem Angebot, deinen Preisen oder deinem Gehaltswunsch, tu was dagegen:

  • Passe deine Idee so lange an, bis sie sich stimmig anfühlt.
  • Verändere dein Angebot so, dass du es selbst am liebsten kaufen würdest.
  • Lege Preise fest, von denen du überzeugt bist und mit denen du dich gut fühlst – unabhängig von der Meinung deiner Kollegen oder Coaches.
  • Mach dir den Wert deiner Arbeit bewusst und überzeuge dich selbst davon, wie viel Gehalt deine Leistung wert ist.

 

  1. Bereite deine Gespräche vor

Nimm dir vor jedem wichtigen Termin zumindest ein paar Minuten Zeit und bereite dich darauf vor. Das gibt dir Sicherheit und Orientierung. Du hast einen Fahrplan an der Hand, weißt wo du hinwillst – und wie du am besten dort ankommst. Das erhöht deine Chancen dich durchsetzen enorm, weil du viel seltener ins Wanken kommst und dich nicht so leicht überreden oder überrumpeln lässt.

Diese Themen gehören in jede Vorbereitung

  • Formuliere ein klares Gesprächsziel
  • Bereite dich auf dein Gegenüber vor (Gegenargumente, Zweifel und Rückfragen deiner Gesprächspartner)
  • Formuliere überzeugende Argumente, bei denen du die Interessen und Zweifel deines Gesprächspartners berücksichtigst
  • Lege dir Formulierungen für mögliche Einwände und Gegenargumente zurecht

 

  1. Formuliere ein klares Ziel

Egal, ob du dich gegenüber deinem Chef durchsetzen willst oder bei deinem Kunden höhere Preise erreichen möchtest – was du brauchst ist ein klar formuliertes Ziel. Also, nicht nur „klar“ in deinem Kopf, sondern schwarz auf weiß, auf Papier formuliert. Je konkreter du dein Ziel vor Augen hast, desto deutlicher siehst du, wo du hinwillst. Dieser Orientierungspunkt hilft dir dabei, am Ball zu bleiben und dich nicht überreden zu lassen.

Beispiel:

Unkonkret – Ich stelle mein Projekt vor.

Konkret – Alle Abteilungsleiter der Firma kennen die Kernpunkte des Projektes, relevante Termine und die Aufgaben ihrer Teams.

Unkonkret – Mein Kunde und ich lernen uns kennen.

Konkret – Ich erkenne den Bedarf meines Kunden und verkaufe ihm in diesem Gespräch ein passendes Angebot.

 

  1. Erkläre deine Idee verständlich

Du willst von einer Idee oder einem neuen Projekt überzeugen? Dann erkläre es mit einfachen Worten, kurzen und prägnanten Sätzen.

Je leichter deine Gesprächspartner deine Idee verstehen und nachvollziehen können, desto offener und interessierter sind sie. Lange, verschachtelte Sätze und zu viele Details verwirren eher und sorgen dadurch für Ablehnung.

Beispiel:

In Anbetracht der jetzigen Situation erfordern die Umstände eine Aufstockung der Personaldecke zur Sicherstellung der Umsätze.

Wenn wir jetzt Personal einstellen, machen wir ab Quartal 2 mehr Umsatz.

 

  1. Stell den Nutzen in den Fokus

Wenn du eine Idee vorstellst, betone besonders den Nutzen für dein Gegenüber. Er/Sie sollte sofort erkennen: Was habe ich davon? Was bringt es mir/meinem Unternehmen?

Wenn du eine Gehaltserhöhung oder ein bestimmtes Honorar durchsetzen willst, gilt das ebenfalls. Argumentier nicht für die Höhe des Gehaltes oder Honorars, sondern stell den Nutzen deiner Arbeits- bzw. Dienstleistung in den Fokus. Dein Chef oder Kunde will verstehen: Was habe ich davon? Warum sollte ich mehr Gehalt/Honorar bezahlen?

 

  1. Bereite dich auf Gegenargumente und Einwände vor

Ich weiß, gerade die Aussicht auf Gegenargumente und fiese Einwände verunsichert häufig. Darum lohnt es, sich genau darauf vorzubereiten. Lege dir für mögliche Gegenargumente, Fragen und Einwände Formulierungen zurecht, die sachlich sind und dir leicht von den Lippen gehen. Idealerweise beugst du den Einwänden oder Rückfragen vor, indem du sie in deiner Präsentation oder Argumentation proaktiv ansprichst und entkräftest.

 

  1. Signalisiere Verständnis für Gegenargumente

Klingt verrückt, hilft aber wirklich: Bedanke dich für Rückfragen und Einwände und signalisiere Verständnis für mögliche Gegenargumente. Das wirkt souverän und selbstsicher. Und das wiederum baut Vertrauen auf – in dich und in deine Idee. Es zeigt, dass du in das Projekt, deine Idee oder deine Arbeit vertraust und deshalb keine Rückfragen scheust. Außerdem löst es das Bedürfnis aus, dir gegenüber offen und verständnisvoll zu sein.

So könntest du das formulieren:

  • Das ist eine interessante Frage! Ich sehe, sie haben sich Gedanken zu Thema xy gemacht.
  • Vielen Dank! Das ist eine sehr wichtige Frage.
  • Richtig! Dieser Einwand ist absolut relevant.

 

  1. Signalisiere Interesse an deinem Gegenüber

Egal, ob du dich in einem 4-Augen Gespräch gegenüber deinem Kunden oder Chef durchsetzen willst, oder eine Idee vor Publikum präsentierst, stell dich auf dein Gegenüber ein und zeige Interesse. Das tust du einerseits durch die Vorbereitung, andererseits solltest du im Gespräch regelmäßig Fragen stellen und deinem Gesprächspartner aufmerksam zuhören. Zeige deine Aufmerksamkeit durch Blickkontakt, fasse zusammen, was dein Gegenüber gesagt hat und stelle Rückfragen dazu. Denn, je mehr Interesse du zeigst, desto mehr Interesse wird dir entgegengebracht. Und das Interesse deines Gegenübers ist die Basis dafür, dass du dich durchsetzt.

 

  1. Vermeide den Konjunktiv

Das fiese am Konjunktiv ist: Er macht dein Gesagtes klein. Wirkt wie eine Verniedlichung dessen, was du sagen willst. Das heißt jetzt nicht, dass du jedes „ich könnte, würde, hätte“ tunlichst vermeiden sollst. Aber bitte, setze es bewusst ein und vermeide es vor allem in deiner Argumentation. Verwende stattdessen klare, deutliche Aussagen:

  • Ich kann…
  • Ich werde …
  • Ich erwarte …
  • Unser Team wird …
  • Meine Idee bedeutet…
  • Mit diesen Schritten erreichen wir…
  • In der Zusammenarbeit mit mir erreichst du…

 

  1. Vermeide Verwässerung

Neben dem Konjunktiv gibt es noch ein paar andere Formulierungen, die du vermeiden solltest:

  • Eigentlich
  • Irgendwie
  • Vielleicht
  • Ungefähr

Diese Aussagen schmälern das Gesagte. Sie lassen dich unsicher wirken und nehmen deinen Argumenten die Wirkung. Sie lassen beim Gegenüber Raum für Zweifel und Unsicherheit. So wird es schwieriger, ihn/sie zu überzeugen und seine/ihre Zustimmung zu bekommen.

 

  1. Nein!

Nein. Ist ein ganzer Satz. Übe dich darin, im Alltag ebenso wie im Job ruhig mal NEIN zu sagen. Und es dabei zu belassen. Es braucht dafür keine Entschuldigung oder Rechtfertigung. Wenn dir das gelingt, wirst du dich in wichtigen Terminen besser durchsetzen können. Denn zum Durchsetzungsvermögen gehört auch, sich nicht von anderen Meinungen und Ideen überreden oder überstimmen zu lassen.

 

  1. Bleibe flexibel

Ja, du sollst öfter mal NEIN sagen, und zu deiner Idee, deinem Preis, deinem Vorhaben stehen. Gleichzeitig ist es sinnvoll, in bestimmten Fällen flexibel auf Ideen, Wünsche oder Bedürfnisse des Gegenübers zu reagieren. Denn manchmal erreichst du damit mehr, als wenn du starr standhaft bei einer Idee bleibst, die sich einfach nicht realisieren lässt. Idealerweise überlegst du dir bereits vor deinem Termin, inwieweit du bereit bist, auf mögliche Gegenvorschläge einzugehen.

Beispiel:

Dein Chef kann oder will dir die geforderte Gehalterhöhung nicht geben.

Überlege dir Alternativen, wie z.B. eine schrittweise Erhöhung, eine Gewinnbeteiligung, Tank- oder Essens-Gutscheine, Beteiligung an Telefon-, Internet- oder Betreuungskosten.

Dein Kunde kann oder will den angegebenen Preis nicht bezahlen.

Ist der Auftrag dir wichtig? Dann prüfe, ob du dich auf eine Ratenzahlung einlassen möchtest. Oder du bietest ihm zunächst eine Probe-Stunde oder ein Einstiegsangebot an. Überlege, ob und in welchem Rahmen bzw. zu welcher Gegenleistung du bereit wärst, einen Rabatt zu gewähren.

 

FAZIT:

Wenn wir das Wort „Durchsetzungsstärke“ hören, denken wir oft unvermittelt an die „großen Projekte“, an Gehaltserhöhung und schwierige Diskussionen. Dabei beginnt Durchsetzungsfähigkeit schon im Alltag. Und zwar im Kleinen: Setzt du dich bei der Restaurantwahl durch, oder fügst du dich sofort deinen Freunden? Stehst du zu deiner Ausflugsidee, oder lässt du dich sofort überreden? Bringt dann Mann den Müll runter, oder gibst du beim kleinsten Widerstand nach? Es gibt tausende von Situationen, in denen unserer Vorstellungen, Ideen und Wünsche auf die Vorstellungen, Ideen und Wünsche anderer Menschen treffen. Und nicht immer stimmen sie überein. Klingt das erschreckend? Nein. Das ist gut so. Das macht das Leben bunt und interessant. Und das Beste daran? Es gibt dir tausende Möglichkeiten im Alltag deine Durchsetzungsstärke zu trainieren. Das heißt jetzt nicht, du musst ab sofort immer und überall mit dem Kopf durch die Wand.

Mein persönlicher Tipp ist: Suche dir 1-2 Dinge aus meiner Liste aus und fang an, diese Tipps immer wieder im Alltag einzusetzen. Und dann suche dir die nächsten 1-2 Tipps aus. So baust du deine Selbstsicherheit auf und mit der Zeit fällt es dir immer leichter dich durchzusetzen – auch in den großen Projekten!

 

Ps: Du stehst vor einem wichtigen GEspräch, in dem du deine Ideen, Ziele oder Wünsche unbedingt durchsetzen willst – ohne dabei anzuecken oder dich zu verbiegen? Wenn du magst, unterstütze ich dich! In meiner Sofort-Hilfe-Session mache ich dich in 90 Minuten fit für dein Gespräch. Damit du dich für deine Ziele stark machen kannst. 

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