Vor knapp 10 Jahren startete ich in meine Selbständigkeit. Und ich liebe es.

Ich hatte damals als Head of Sales eine sehr aufregende und interessante Arbeitsstelle. Und als ich schwanger wurde, wollte ich zunächst unbedingt in dieser Position weiterarbeiten.

Doch als mein Baby erstmal da war, wollte ich die erforderlichen Dienstreisen nicht mehr. Also musste eine neue Job-Idee her.

Sofort war mir klar, dass ich mich selbständig machen wollte. Es war für mich sogar so klar, dass weder innere Zweifel aufkeimten noch Zweifel in meinem Umfeld geäußert wurden.

Aber woher kam diese Überzeugung, dass es das Richtige ist?

Nun, ich hatte bereits vor und während meines Studiums viele Jahre selbständig gearbeitet. Und auch meine Angestellten-Tätigkeit war geprägt vom Gründer-Spirit: Als Head of Sales für ein Start-up erlebte ich hautnah den Aufbau eines Unternehmens und durfte tatkräftig mitgestalten.

Und ich glaube, genau dieses „selbst gestalten“ ist es, was mich am Unternehmertum besonders reizt – und begeistert. Darum schwärme ich auch jedem (der es auch nur annähernd hören will 😉) von Gründung und Selbständigkeit vor.

Doch als Beamten-Tochter und Frau eines Ingenieurs, der die Arbeit im Konzern über alles liebt, ist mir durchaus bewusst, dass die Selbständigkeit nicht für jeden gemacht ist. Schließlich bedeutet Unternehmertum Verantwortung und den Verzicht auf Sicherheiten, wie das regelmäßige Gehalt, bezahlten Urlaub und Krankentage.

Du spielst mit dem Gedanken, dich selbständig zu machen?

Nun ja, wie gesagt ich liebe es. Und ich liebe es, Menschen dafür zu begeistern – und dabei zu begleiten.

Doch ich würde dich nie davon überzeugen wollen. Denn nur du selbst kannst entscheiden, ob die Selbstständigkeit zu deinem Leben passt – oder eben nicht.

Aber ich möchte dir mit diesem Artikel gerne eine Entscheidungshilfe an die Hand geben.

Indem ich dir einen Überblick gebe, worauf es bei Gründung und Selbständigkeit WIRKLICH ankommt. Und wie werden uns ein paar Mythen und vermeintliche Hürden ansehen, die viele Menschen vom Unternehmertum abhalten.

 

Selbstständig machen – Worauf es wirklich ankommt

 

Lust auf Selbstbestimmung

 

Ich glaube fest daran, dass einer der wichtigsten Antreiber für Unternehmertum die Lust auf Selbstbestimmung ist. Die Lust darauf, Dinge selbst in die Hand zu nehmen, selbst zu entwickeln und gestalten – statt auszuführen. Das bedeutet natürlich auch, Dinge selbst zu entscheiden und Verantwortung dafür zu tragen. Klingt das gut für dich? Oder schreckt dich das eher ab?

 

Lust auf Abenteuer

 

Wenn über Gründertum gesprochen wird, ist oft von „Risikobereitschaft“ die Rede. Ich persönlich finde, Lust auf Abenteuer trifft es viel mehr. Denn es geht um die Lust, neue Welten zu entdecken. In neue Themen einzutauchen, neue Menschen kennen zu lernen und neue Dinge auszuprobieren.

Ob und wie viel Risiko du dabei eingehst, darfst du selbst entscheiden. Schließlich bedeutet Selbständigkeit Selbstbestimmung: Dein Business – deine Regeln.

Wie geht es dir dabei? Hast du Lust auf ein Abenteuer?

 

Flexibilität / Lust auf Kundenorientierung

Eigentlich stand an dieser Stelle „Eine gute Idee“. Denn im ersten Moment klang das für mich selbst total logisch – ich brauche eine gute Idee bzw. gute Produkte, die gerne gekauft werden. Damit ich Umsatz mache und ein erfolgreiches Business aufbaue.

Ja, klingt logisch. Ist in der Praxis aber zu Beginn gar nicht so wichtig.

Ja, du brauchst eine Idee, die dich begeistert und antreibt. Und motiviert in die Gründung zu starten. Aber deine Angebots-Idee muss nicht von Anfang an perfekt sein. Sie wird sich mit jedem Kunden, den du hast weiterentwickeln und perfektionieren.

Viel wichtiger als das perfekte Angebot zu Start ist der Wille, deine Kunden und ihre Wünsche kennen zu lernen und flexibel darauf zu reagieren. Denn Kundenorientierung ist das, was dein Angebot zu einem perfekten Angebot für deine Kunden macht.

Hast du Lust, mit deiner Geschäfts-Idee und deinen Angeboten immer wieder flexibel auf deine Kunden zu reagieren und deine Produkte weiterzuentwickeln?

 

Lust auf Weiterentwicklung

Und das betrifft deine Persönlichkeit ebenso wie deine Geschäfts-Idee.

Hast du Lust, Dinge selbst zu gestalten und selbst zu entscheiden?

Hast du Lust, in neue Themen einzutauchen und neue Dinge auszuprobieren?

Bist du bereit, deine Arbeit und deine Angebote immer wieder neu auszurichten?

Kurz gesagt: Hast du Lust auf eine Arbeit, in der du dich stetig weiterentwickelst und über dich hinauswächst?

Nun, dann würde ich sagen, du bringst schon mal sehr wichtige Herausforderungen mit und könntest in der Selbständigkeit wirklich Spaß haben.

Aber du bist dir einfach noch nicht sicher?

Dann lass uns noch ein paar typische Mythen und Zweifel ansehen. Vielleicht hilft dir das weiter in deiner Entscheidung.

 

 

Typische Hürden – und wie du damit umgehen kannst

 

Mythos „60 Stunden Wochen“

Vielleicht hast du das auch schon gehört: „Selbständig heißt selbst und ständig!“

Und ja, das hört sich erschreckend an. Und ja, ich kann verstehen, wenn das nicht das ist, was du dir für dich und dein Leben wünschst. Und ich glaube auch, dass es viele Beispiele in deinem und meinem Umfeld gibt, von selbständigen oder Unternehmern, die diese Aussage exakt widerspiegeln: 60 Stunden Woche, immer erreichbar, nie Urlaub.

Aber glaub mir: Das muss nicht sein!

Du musst keine 60 Stunden arbeiten, um dir ein eigenes Business aufbauen. Du musst nicht mal 40 Stunden arbeiten. Du musst nicht mal 30 Stunden dafür arbeiten – wenn du das nicht möchtest.

Dein Business – deine Regeln. Du darfst entscheiden.

Es gibt viele Beispiele von Frauen, die ein erfolgreiches Business mit 15, 20 oder 25 Arbeitsstunden pro Woche aufbauen. Was sie gemeinsam haben, ist, dass sie ihre Zeit gut strukturieren und ihre Arbeitsstunden effektiv und fokussiert nutzen. 

 

Mythos „finanzielle Investitionen“

 

„Wenn du ein Unternehmen aufbauen willst, musst du erstmal investieren.“

Dem will ich gar nicht widersprechen. Doch bitte, lass dich von dieser Aussage nicht abschrecken!

  1. Selbst wenn deine Geschäfts-Idee auf der teuren Entwicklung und Produktion von Prototypen basiert, heißt das nicht, dass du dein eigenes Geld investieren musst. Es gibt viele Möglichkeiten der finanziellen Förderung. 
  2. In den allermeisten Gründungen brauchst du viel weniger Kapital als du zunächst glaubst. Meine eigenen Erfahrungen und die Arbeit mit meinen Kundinnen zeigt: Du kannst auf viele finanzielle Ausgaben zunächst verzichten und sie nach und nach aus generierten Umsätzen finanzieren.

Mein Tipp: Frage dich bei jeder Ausgabe

  • Ist diese Ausgabe nötig?
  • Ist diese Ausgabe JETZT nötig?
  • Geht’s auch einfacher?
  • Ist das ein Invest? (Will heißen: Hilft mir diese Ausgabe dabei, Umsatz zu machen?)

 

Zweifel: „Ich bin gar kein Unternehmer.“

 

So oft höre ich diesen Zweifel: „Ich bin doch gar kein Unternehmer!“ Und jedes Mal erwidere ich: „Das musst du auch nicht!“

Und dann blicke in erstaunte Gesichter denen die Verwirrung auf die Stirn geschrieben steht:

„Wie jetzt? Ein Unternehmen aufbauen – ohne Unternehmer zu sein? Häh? Wie soll das gehen?“

Und dann sage ich:
„Das musst du auch gar nicht. Da wächst du rein. Du musst nur Lust haben auf eine Selbständigkeit. Und die Lust haben, dich weiterzuentwickeln. Alles andere ergibt sich. Und du kannst das lernen. Dafür gibt es tolle Fortbildungen. Oder du tauschst dich mit anderen aus. Erstmal ist nur wichtig, dass du Lust darauf hast.“

 

Zweifel: „Gründen mit Kind – Geht das überhaupt?“

 

„Aber deine Kinder sind doch noch so klein!“

Das war der Satz, der fast immer viel, wenn ich erzählte, dass ich selbständig bin. Ich dachte mir dann jedes Mal: Ja, genau deswegen ist es optimal!

Aber ja, ich kann diese Zweifel gut verstehen. Denn schließlich fordern Kinder eh schon viel Aufmerksamkeit und wir möchten auch gerne mit unserer vollen Aufmerksamkeit und Energie bei ihnen sein. Da liegt die Sorge nahe, ob denn für beides ausreichend Zeit und Energie vorhanden ist: Für Gründung und Familie. Und ich finde es durchaus sinnvoll, sich vor Gründung genau darüber Gedanken zu machen.

Allerdings möchte ich dich einladen, dich nicht nach dem „ob“ zu fragen, sondern nach dem „WIE“.

  • Wie kann ich Gründung und Kinder unter einen Hut kriegen?
  • Wie kann ich meine Selbständigkeit so gestalten, dass es zu meiner Familie passt?

Wie das für euch aussehen kann, kann und mag ich an dieser Stelle nicht beantworten, denn jede Familie und jedes Business ist einzigartig. Aber ich glaube fest daran, dass es einen für dich, für euch passenden Weg gibt.

Denn: Dein Business: Deine Regeln. Du entscheidest, wann du wieviel arbeitest. Du entscheidest, wann du wie viel Energie in dein Business steckst. Du entscheidest, welche Produkte du anbietest und wie du sie vermarktest.

Glaub mir: Es gibt sehr viele Stellschrauben, mit denen du als Unternehmerin deine Arbeit an deinem Leben ausrichten kannst.

 

Fazit: Was ich besonders schätze

Nun, wie du weißt, habe ich mich FÜR die Selbständigkeit entschieden. Und ich liebe es. Und glaube mir, dass heißt nicht, dass ich es nicht schon 100-mal verflucht hätte 😉

Aber bereut habe ich es NIE.

Ich vergleiche das manchmal mit dem Erklimmen eines Gipfels. Ich entscheide mich voller Motivation fürs Loslaufen und habe auch richtig Lust drauf. Trotzdem gibt es unterwegs schweißtreibende Momente, in denen ich das ganze Vorhaben verfluche. Und dennoch liebe ich es. Und würde es immer wieder tun 😊

Denn was ich am meisten am Unternehmertum liebe ist, dass ich mein Potential entfalten und gleichzeitig für meine Familie da sein kann. Selbst wenn ich nur wenige Stunden die Woche arbeite, tue ich sinnvolle Dinge, die mich erfüllen. Ich bringe all mein Können und Wissen ein und lerne immer wieder Neues. Aber ich muss nicht. Wenn ich mich entscheide, in einer Woche langsamer zu machen und mehr für meine Kinder da zu sein, ist das vollkommen okay. Und wenn ich in den Ferien mehr Zeit mit meinen Kindern verbringe, muss ich niemandem Rechenschaft ablegen. Denn ich habe meine Arbeit so gestaltet, dass die Auszeiten niemanden beeinträchtigen. Im Gegenteil. Jede Auszeit bringt mich und mein Business weiter – ich tanke neue Energie und schöpfe neue Ideen. Das beflügelt mich – und mein Business.

 

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